Westerwelle und Koch: Ein Hartz und eine Seele

So – nun schaue ich mir schon eine ganze Weile die Westerwelle-Komödie »Ich-habe-Überzeugungen-und-kämpfe-dafür!« an. Meine Güte – wie der Mann rackert, um das Team mit Kanzlerin Merkel für alle sichtbar zu zerrütten! Und die Systempresse hilft kräftig mit, die Koalition niederzuschreiben. Mein Eindruck: Die Regierung soll erst mal runtergefahren werden, um sie dann zu »rebooten«. Mit wem, habe ich ja schon erklärt: Mit Westerwelles Hartz-IV-Freund Roland Koch. Die beiden sind ein Hartz und eine Seele.





Wie ich bereits berichtet habe, hat Guido Westerwelle seit einigen Wochen in Sachen Hartz IV den Stab des hessischen Ministerpräsidenten und Stellvertretenden CDU-Vorsitzenden Roland Koch übernommen. Die Aussagen der beiden sind wirklich zum Verwechseln ähnlich. Aber wie das bei einem Staffellauf so ist, hat immer nur einer den Stab. Gibt ein Läufer den Stab ab, hat er ihn selber nicht mehr.

So auch in diesem Fall. Roland Koch schweigt. Und zwar eisern. Obwohl er doch nun – da Westerwelle sein Leib- und Magenthema übernommen hat – eigentlich loslegen könnte, kommt kein Misston über seine Lippen. In dem Hartz-IV-Schmierenstück »Allein gegen alle« hat jetzt Guido die Hauptrolle. Es darf auf keinen Fall offensichtlich werden, dass es sich bei der Sache um eine Operation der frischgebackenen Bilderberger Koch (2009) und Westerwelle (2007) handelt, die jetzt die ältere Bilderbergerin Merkel (2005) in die verdiente und mit Sicherheit gut ausgestattete Pension schicken wollen. Dass also der Stellvertretende CDU-Vorsitzende seine Vorsitzende zusammen mit dem Vizekanzler in die Zange nimmt und ihr von hinten das Messer in den Rücken rammt. Wobei dieses Bild ein bisschen schief ist. Denn wie bei jeder Komödie ist das Messer auch hier nicht echt. Denn Angela Merkel kennt natürlich das Drehbuch. Schließlich sind die beiden Kumpels von ihr – vielleicht keine geliebten Kumpels, aber Kumpels. Daher hört man von ihr auch kein wirkliches »Machtwort« – was allerdings auch daran liegt, dass sie natürlich gar keine Macht besitzt. Sondern die besitzen die Regisseure hinter den Kulissen. Und schließlich weiß Merkel auch, dass sie im Falle eines Falles weggelobt wird – so was von frenetisch weggelobt, wie vor ihr nur der Einheitskanzler Helmut Kohl, der den Deutschen eine strategische Operation der Globalisten als von den Deutschen selbst erkämpfte Wiedervereinigung verkaufte.

Guido macht jetzt den Job. Und er macht ihn wirklich gut. Ebenso unbeirr- wie -belehrbar hält er stur Kurs. Und das kann nur daran liegen, dass er Land sieht. Mag die Mannschaft auch murren und meutern, sein politisches Auge hat bereits das andere Ufer erspäht.

Nur: So schnell kann man eine Merkel, die jahrelang von den Medien vergöttert wurde und die zuletzt sogar den »Deutschen Medienpreis« verliehen bekam, nicht ausrangieren. Zunächst mal muss die Koalition heruntergefahren werden. Aus dem Supergirl Angela muss die Chefin eines politischen Pleiteunternehmens werden. Die Koalition muss künstlich so zerrüttet werden, bis es heißen wird: Wir brauchen einen Neuanfang.

Wie ebenfalls schon gesagt: Garantien für das Endergebnis kann ich nicht geben – aber dass dies das Ziel dieses Theaterstücks ist, daran besteht kein Zweifel. Herrgott – muss Drehbücher schreiben Spaß machen!