Vogelgrippe: Ist das Friedrich Loeffler Institut der Seuchenherd?

Von Gerhard Wisnewski

„Ich bin selbst stark von aufstallung betroffen und zerbreche daran wie die freiheitsliebenden tiere“, lautete eine Zuschrift, die ich heute erhalten habe. Nach meinen Artikeln über die vermeintliche oder auch wirkliche Vogelgrippe auf Rügen schlugen die Wellen hoch. Ich hatte selbst nicht mit den Emotionen gerechnet, auf die ich hier stoßen würde, aber eigentlich ist es nach der Panik, die verantwortungslose Politiker und Behörden ausgelöst haben, ja kein Wunder.

Auch deswegen nicht, weil es ja hier zunächst mal ganz konkret um die Existenz von Menschen und von Tieren geht – von Tieren, die für ihre Halter nicht bloß Sachen sind.

So erhielt ich zahlreiche Zuschriften, in Internetforen von Geflügelzüchtern und -Freunden wurden meine Artikel heiß diskutiert.

Behörden und Politik veranstalteten auf einer dubiosen Faktengrundlage  ein wahres Schlachtfest auf Rügen, obwohl praktisch keine einzige Frage im Hinblick auf den Ausbruch der Seuche auf der Insel beantwortet ist:

1. Waren die toten Schwäne wirklich mit dem H5N1-Virus infiziert?

2. Wenn ja – woher hatten sie diese Infektion?

3. Eingeschleppt  worden kann das Virus nicht sein,  denn die Vogelpopulation auf der Insel ist im Winter isoliert.

4. Der einzige, nachweisliche Aufenthaltsort für das Virus in der Nähe ist das wenige Kilometer entfernte Seucheninstitut Friedrich Loeffler auf Riems. Dort wird das Virus seit Monaten vorgehalten, dort wurden auch Impfversuche unternommen.

5. Hat das FLI Impfversuche außerhalb des Instituts unternommen, oder sind geimpfte Vögel, die genauso ansteckend sind, wie infizierte, abhanden gekommen?

6. Wurde das Virus, immer vorausgesetzt, es war überhaupt vorhanden, durch Abwasser oder Abluft verbreitet?

7. Oder sind die angelieferten Schwäne an natürlichen Ursachen gestorben, und wurden sie etwa erst im Institut infiziert, zum Beispiel in unreinen Räumen oder durch unreine Instrumente?

8. Oder starben die Tiere eines natürlichen Todes, und ihre Infektion wurde lediglich behauptet?

9. Gibt es Ermittlungen im Friedrich Loeffler Seuchen-Institut, und wenn nein, warum nicht?

10. Wenn meine bescheidenen Kenntnisse in Epidemiologie richtig sind, dann könnte nach Lage der Dinge der Seuchenherd im Friedrich Loeffler Institut zu suchen sein.

Angesichts der Tatsache, daß

1. die Vogelgrippe nicht von außen gekommen sein kann und

2. die Vogelgrippe ausgerechnet vor der Haustür des einzigen Ortes ausbrach, an dem das Virus in der Gegend nachweislich vorhanden war,

mag man kaum an einen Zufall glauben.

Die Reaktionen auf meinen letzten Artikel waren, wie gesagt, zum Teil erschütternd, zum Teil zustimmend und zu einem geringen Teil ablehnend. Es stellte sich jedoch heraus, daß sich schon viele Geflügelhalter- und Freunde ähnliche Gedanken gemacht hatten. Hier ein paar Auszüge:

„Hallo

ich habe gerade Ihren Kommentar zur Vogelgrippe gelesen und er ist klasse !Ich hoffe er erreicht sehr viele Menschen die dieser Sache mal wieder auf den Leim gegangen sind.“

„Hallo,

recht vielen Dank für Ihren gesunden Menschenverstand bezüglich der Vogelgrippe! Hatte mir etwas ähnliches schon gedacht, schwierig wird es, wenn Bekannte, Freunde, etc. ihren Verstand an der Garderobe abgeben, dann tut es gut Leute zu finden, die ähnlich denken, und nicht bereit sind andere für sich denken zu lassen.“

In einem Forum hieß es:

„Hallo, ich nehme mal an Ihr seid genauso erstaunt und bestürzt darüber das auf Rügen jetzt alle „Nutzvögel“ gekeult werden sollen. Ich finde das eine unerhörte Frechheit der Behörden auf Rügen, ihre vorangegangene Schlamperei auf diese weise ausbügeln zu wollen. Wenn doch nun alle Nutzvögel im Stall sind, ist doch mit einer Ausbreitung von dort nicht mehr zu rechnen.
Man stelle sich nur mal vor man findet in nächster Zeit überall in Deutschland infizierte Wildvögel, und die dort zuständigen Behörden handeln genauso wie auf Rügen. Das hieße in ganz Deutschland würde Geflügel großflächig gekeult werden. Ich fordere Euch alle auf bei Herrn Seehofer dagegen zu protestieren, ich habe ihm schon eine e-mail geschickt. Die E-mail Adresse: horst.seehofer@bundestag.de

Einen anderen Mitbürger traf fast der Schlag, als ihm ein Feuerwehrmann erzählte, er solle nun gegen die Vogelgrippe geimpft werden: „Auf meine Frage, mit was und wogegen denn, weil ja noch kein Impfstoff existiert, konnte er mir keine Auskunft geben. Ihre Artikel fand er allerdings auch recht interessant und er wirkte
leicht? verwirrt :-)“

Desweiteren habe ich folgende Online-Petition auf dem Netz gegen die „ohne jede medizinische Indikation durchgeführten Tötungsmaßnahmen“ gefunden:

„Die Unterzeichner fordern, dass die derzeit im Zuge der H5N1-Gegenmaßnahmen ohne jede medzinische Indikation in Deutschland durchgeführten „vorsorglichen Tötungen“ von Geflügel unverzüglich einzustellen und für alle Zukunft zu unterlassen sind. Die Unterzeichner distanzieren sich ausdrücklich von diesen Maßnahmen und beabsichtigen, durch ihre Unterschrift unzweifelhaft zum Ausdruck zu bringen, dass o.a. Tötungen weder in ihrem Namen noch in ihrem Einverständnis durchgeführt werden. Die Unterzeichner kommen weiterhin darin überein, dass die ‚vorsorgliche Tötung‘ gesunder Lebewesen IN KEINEM FALL eine akzeptable Option sein darf.“

http://www.gegenpropaganda.org/html/petition_show.php?nr=3

Sogar in der Zeitung landete das Thema auf meinen Artikel hin, und zwar in der Jungen Welt. „Eulen nach Athen“, nannte Ralf Wurzbacher seinen Bericht mit Datum vom 24.2.06 in Anlehnung an ein Zitat von meiner Webseite: „Wissenschaftler rätseln, wie die Vogelgrippe nach Rügen kam. Auf der benachbarten Insel Riems ist das Virus schon lange präsent“, schrieb er.

Gemeint war das Friedrich Loeffler Seuchen-Institut.

„Für Ornithologen ist der Infektionsweg der Vogelgrippe nach Deutschland nach wie vor ein Mysterium“, schrieb Wurzbacher. „Gleich mehrere Vertreter ihrer Zunft haben öffentlich ihre Verwunderung darüber geäußert, daß der H5N1-Erreger ausgerechnet und zuallererst die Ostseeinsel Rügen befallen hat.“

Franz Baierlein, Leiter des Instituts für Vogelforschung in Wilhelmshaven, sagte, es sei möglich, daß die „Ausbruchsgebiete sehr viel näher sind, als wir bis dato zu wissen glauben“. (Hervorhebung von mir; G.W.)

So kann man es natürlich auch formulieren…

http://www.jungewelt.de/2006/02-24/031.php

http://www.huehner-info.de/huefo/index.php

http://www.tukan-world.de/board/showthread.php?t=2917&goto=newpost

http://www.tukan-world.de/board/showthread.php?threadid=2927