USA fälschen Dollars selber

Von Gerhard Wisnewski

Nun beschuldigen die Vereinigten Staaten andere Länder ja gerne, was das Zeug hält: Den Irak wegen seiner – nicht vorhandenen – Massenvernichtungswaffen, den Iran wegen seines angeblichen Atomwaffenprogramms und andere Länder wie Nordkorea wegen seiner angeblichen Falschdollar-Produktion. Seit 1989 überschwemmen Dollarfälschungen von sagenhafter Qualität, sogenannte „supernotes“, den internationalen Markt, und vor Nordkorea versuchten die USA die Fälschungen bereits ihren Lieblingsfeinden Syrien und Iran in die Schuhe zu schieben. „Syrien besaß jedoch nicht einmal eine Druckerei. Iran war technisch weiter, aber längst nicht weit genug“, sagte jetzt Klaus Bender, Autor eines superspannenden Buches über „The Secret World of Banknote Printing“.

Und wenn man sich diese „Secret World of Banknote Printing“ einmal ansieht, erlebt man jede Menge Überraschungen, Zum Beispiel die, daß auch die Spuren im Fall Falschgeld wie schon im Fall Anthrax nirgendwo anders hinführen, als in die USA selbst.

„Das Papier, auf dem die ’supernote‘ gedruckt ist, ist originales Fourdrinier-Dollar-Papier mit echtem Sicherheitsfaden und Mikroaufdruck“, sagte Bender jetzt in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AP: „Das können nur die Amerikaner selbst so herstellen, eine Spezialfirma in Massachusetts. Auch die geheimen Sicherheitsfarben, die exklusiv für den Dollar-Druck reserviert sind und aus der Schweiz stammen, sind echt. Es ist unvorstellbar, daß irgend jemand anderes an diese Materialen herankommt.“

Hinzu komme die Druckqualität der „supernotes“, „der typische prägnante Stichtiefdruck. Der Dollar ist inzwischen ein Hightech-Produkt, hergestellt unter Verwendung der modernsten Drucktechnik. Es ist kaum vorstellbar, daß die Nordkoreaner die Noten mit ihren veralteten Maschinen von 1975 nachdrucken können, die übrigens wegen Ersatzteilmangel seit geraumer Zeit still stehen sollen. Man darf nicht vergessen: An der ’supernote‘ stimmt fast alles.“

Aber selbst die Fehler wiesen noch in die Vereinigten Staaten, so Bender. Die Banknoten hätten „eigenartigerweise“ zwei oder drei „bewußt eingebaute Fehler“, die ein Experte „CIA-Erkennungsmerkmale“ genannt habe. „Diese Fehler“, so Bender, „stellen sicher, daß die Banknoten von den amerikanischen Bankprüfsystemen sofort erkannt werden.“ (Also aufpassen: einen falschen Dollar erkennt man nicht nur daran, daß er auf den Körper einer nackten Frau aufgemalt ist.)

Das könnte darauf hindeuten, daß man im Ausland gerne mit den Blüten zahlt, im eigenen Land aber nicht darauf hereinfallen will. Das alles werfe die Frage auf, so Bender, „ob Hilfstruppen, die amerikanische Interessen vertreten, bewußt mit falschen Banknoten bezahlt werden. Ein Teil des Geldes könnte für den Kauf von Waffen weiter nach Asien oder in die untergangene DDR geflossen sein, wo ja immer wieder größere Posten von ’supernotes‘ auftauchten.“

Klasse, das hieße also, die USA kriegen die Dienste von irgendwelchen Kongo-Söldnern für lau, nämlich für Blüten, die sie mit den hauseigenen Zutaten in irgendeiner CIA-Druckerei herstellen. Bender: „Die CIA betreibt nördlich von Washington eine geheime Druckerei, in der auch eine hochmoderne Stichtiefdruckmaschine von Giori steht, wie man sie für den Dollar-Druck benötigt.“