Unfassbare Behandlung einer Kundin bei Degussa

Die Degussa gilt ja als die Gute in dem irrsinnigen Corona-Spiel. Ihr Geschäftsführer Markus Krall tingelt durch die YouTube-Kanäle und gibt den libertären Finanz-Revoluzzer.  Seine Auftritte sind jedoch nicht nur Aufklärung, sondern auch Angst-Marketing und Werbung für Edelmetalle aus dem Hause Degussa, das auf seiner Webseite „den besten Service für Sie“ verspricht…

Degussa-Kunden: Würdelose Lemminge?

Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Als Kunde erlebt man dort jedoch mitunter sein Blaues Wunder, jedenfalls nach meiner persönlichen Beobachtung am 10. Dezember 2020. Zufällig bekam ich mit, wie eine Kundin auf unverschämte Weise am Zutritt zum Degussa-Laden in München, Am Promenadeplatz 12, gehindert wurde.
Der Grund? Außer Willkür gab es keinen. Denn die Kundin trug eine Mund-Nasen-Bedeckung. So lautet nämlich die „Vorschrift“. Mund und Nase waren also bedeckt – nur zu Erklärung, falls Degussa hier mitliest.  Nur unter dem Kinn schloss die Maske nicht richtig ab. Die Vorschrift fordert jedoch nicht eine Mund-Nasen-Kinn-, sondern eine Mund-Nasen-Bedeckung (irre genug).
Der Degussa-Türsteher (Name ist mir bekannt) baute sich also nun im Eingang auf, hielt der Kundin grußlos eine neue Maske unter die Nase und befahl ihr auf unfreundliche Weise, diese anzulegen.
Die Kundin zog statt dessen ihren Anorakkragen hoch, so dass der untere Teil der Maske nun darunter verschwand, und zusätzlich verschloss sie den Kragen mit dem Reißverschluss, so dass die Maske nun noch besser abschloss, als jede andere.

Der Türsteher aber verwehrte der Kundin weiterhin den Zutritt zum Laden und forderte sie in immer unverschämter werdendem Ton auf, die von ihm aufgedrängte Maske aufzusetzen.

Ausbildung auf dem Flohmarkt?

Aufgrund seines Tonfalls sprang ich ein, um der Dame zu helfen, und versuchte, Degussa nachträglich bei der Ausbildung ihres Personals zu unterstützen. Ich erklärte dem Pförtner, dass man Kunden normalerweise erst mal freundlich begrüßt und – wenn – dann fragt, ob man vielleicht mit einer neuen Maske aushelfen dürfe. Als der Mann mit seinem dreisten Ton fortfuhr, fragte ich ihn, ob er seine Ausbildung auf dem Flohmarkt genossen habe. Andere durchaus naheliegende Assoziationen verkneife ich mir hier lieber. Und obwohl die Kundin inzwischen um des lieben Friedens Willen sogar seine Zwangsmaske aufgesetzt hatte, bekam sie nun von dem Disko- bzw. Degussa-Türsteher zu hören: „Sie kommen heute hier nicht mehr rein!“

Privat oder politisch?

Sie meinen, das ist nicht politisch, sondern nur eine privates Scharmützel, wie es auch im Getränkemarkt passieren kann? Keineswegs. Sondern der Vorfall zeigt erstens, wie dünn der aufgesetzte Schleier der Freundlichkeit und der Zivilisation in Wahrheit ist. Wenn man nicht einmal mehr bei einem Edelmetallhändler ordentlich behandelt wird, wo manche Leute richtig viel Geld lassen, was heißt das dann für den Bäcker, den Supermarkt oder die Tankstelle? Tatsächlich kann man beobachten, dass der Ton zwischen Personal und Kunde überall immer rauer wird: Statt eines freundlichen „Guten Tag“ wird man plötzlich mit dem Befehl „Maske auf!“ begrüßt. Auf dem Postamt hat das Personal ohnehin schon längst vergessen, dass es keine Bittsteller, sondern Kunden bedient. Aber zweitens ist diese Behandlung ein typisch sozialistisches Phänomen. Im Sozialismus wird der Kunde nicht geehrt, sondern „auf Augenhöhe“ behandelt. Man be-dient nicht mehr, man befiehlt. Aufgrund des knapper werdenden Warenangebots müssen die Menschen sowieso kaufen, was noch da ist.

Würdelose Lemminge?

Das neuerdings in Mode gekommene „Du“ ist ebenfalls kein Zufall, sondern verweist darauf, dass wir alle „Genossen“ werden sollen – auf Augenhöhe, eben. Als der Sozialist George Orwell 1936 nach Katalonien kam, war er ganz begeistert von diesem Tonfall: „Zum ersten Mal war ich in einer Stadt, in der die arbeitende Klasse im Sattel saß. … Kellner und Ladenaufseher schauten jedem aufrecht ins Gesicht und behandelten ihn als ebenbürtig. Unterwürfige, ja auch förmliche Redewendungen waren vorübergehend verschwunden. Niemand sagte »Senor« oder »Don« oder sogar »Usted«. Man sprach einander mit »Kamerad« und »du« an und sagte »Salud!« statt »Buenos dias«. … Private Autos gab es nicht mehr, sie waren alle requiriert worden.“ Oder wie es das WEF ausdrückt: „In zehn Jahren werden Sie nichts besitzen“.

Na ja, soviel dazu. In München gibt es ja noch einige andere Edelmetallhändler, ganz in der Nähe zum Beispiel Robbe&Berking in der Theatinerstraße 32 oder Pro Aurum an der Peripherie. Wie es da zugeht, weiß ich allerdings nicht. Als ich die Szene bei Degussa verließ, hatte ich jedenfalls eine Vision: Vor dem Degussa-Laden sah ich eine Reihe elender verängstigter Menschen, die nun dem Edelmetallhändler in die Arme laufen, in der verzweifelten Hoffnung, damit ihr Vermögen zu retten, während man sie auch dort nur als würdelose Lemminge betrachtet, die keine ordentliche Behandlung verdienen…