Spiegel: Italiener haben Fellreste auf dem Rücken

Anmerkung: Dieser Artikel wurde bei dem letzten Hack gelöscht. Deswegen hier in alter/neuer Schönheit:


Von Gerhard Wisnewski

 

Ein ehemaliges deutsches Nachrichtenmagazin hat nach dem umstrittenen Foul-Elfmeter im Spiel Italien-Australien am 27. Juni mal recherchiert, was es eigentlich mit dem italienischen Mann auf sich hat. Herausgekommen ist, wie immer, Bezeichnendes (allerdings nicht für den italienischen Mann, sondern für den Spiegel), dem wir hier unbedingt ein Denkmal setzen müssen. Und zwar weil ich der Meinung bin, daß es sich hier um einen weiteren der vielen Meilensteine auf dem Weg des deutschen Journalismus in die braune Bütt handelt und – nach satten Entgleisungen – die bisher dickste Latte, die der Spiegel gerissen hat. Das wird hier dokumentiert, denn beim Spiegel hat man sich dann doch beeilt, das Machwerk von einem gewissen Achim Achilles am 28. Juni (nach beträchtlichen Verstimmungen zwischen Deutschen und Italienern) mit einer Entschuldigung schon wieder vom Netz zu nehmen. Ich denke mir aber: Diese plumpe Hetze stammt ja nirgendwo anders her, als aus dem Hirn eines Spiegel-Autors der neuesten Generation, der von seiner Redaktion normalerweise anscheinend unterdrückt wird und sich nun endlich mal Luft machen konnte. Herzlichen Glückwunsch.

Was so rauskommt, wenn ein Spiegel-Mann mal so frei von der Leber weg schreiben darf, lesen Sie hier:

 

„Der italienische Mann, nennen wir ihn Luigi Forello, läßt sich gern fallen. Auch auf dem Fußballplatz. Luigi Forello ist fortgesetzt damit beschäftigt, seine Hilflosigkeit zu zeigen. Das fängt schon beim Namen an. Wer nicht Luigi heißt, hört auf ‚Andrea‘ oder ‚Luca‘.

Luigis vorrangiges Lebensziel ist das Vermeiden von Anstrengung. Dabei hilft ihm ‚La Mama‘, seine Erzeugerin, die ihm seine halbseidenen Socken wäscht und jeden Tag Nudeln kocht, mit dick Soße drauf. Wenn er ungefähr 30 Jahre alt ist, wechselt der italienische Mann die Köchin. Er heiratet, um sich fortzupflanzen. Die Folgen sind grausam. Eine ehemals strahlend schöne Italienerin verwandelt sich binnen weniger Monate in eine breithüftige Küchenmaschine – eine neue Mama. Das ist ihm aber egal, denn Luigi ist mit der Teilnahme an einem Autokorso beschäftigt, sofern sein klappriger Fiat es bis dahin schafft. Zum Essen ist er aber wieder da.

Beim Sport ist unser Luigi besonders tückisch, wie man jedes Jahr millionenfach an den Stränden der Adria beobachten kann. Er braucht Stunden, um seinen schmächtigen Körper und das Haupthaar einzuölen, seinen Rücken von Fellresten zu befreien und sein wenig spektakuläres Gemächt in eine viel zu enge Badehose zu stopfen. Dann stolziert er stundenlang umher, um schließlich maximal fünf Minuten beim Strandfußball mitzumachen. Er springt wie ein Wahnsinniger umher, imitiert brüllend Gesten, die er im Fernsehen gesehen hat, trifft den Ball höchst selten, die Knochen der anderen dafür umso härter.

Weil er schnell erschöpft ist, genügt ihm die leiseste Berührung eines Gegners, um melodramatisch zu Boden zu gehen. Noch im Stürzen wirft er einen Blick ringsum, ob im Publikum genügend Menschen sind, insbesondere Frauen, die ihn bemitleiden und wieder aufpäppeln. Schmachtende Blicke deutscher Urlauberinnnen sind die Lebensgrundlage des italienischen Mannes.

Insofern geschah gestern nichts Ungewöhnliches. Fabio Grosso fiel im Strafraum und grinste noch im Fallen. Der nicht minder ölige Francesco Totti verwandelte dann den Elfmeter gegen Australien. Danach lutschte er am Daumen. Das ist normal bei italienischen Männern. Es war wie immer. Am Freitag werden die kickenden Holzfäller aus der Ukraine eingeölt und angeschmiert. So schlawinern sich die Italiener mal wieder bis ins Halbfinale. Dann, liebe Luigis, ist allerdings Feierabend. Wir haben da noch ein paar Rechnungen aus dem letzten Italien-Urlaub offen.“

Am 28. Juni wurde der „Text“, wie gesagt, bereits wieder entfernt. Begründung: Der Artikel sei „unredigiert veröffentlicht“ worden – was so klingt, als hätte das rassistische Gewäsch vor der Veröffentlichung niemand gelesen. Nun war es aber so, daß dies schon die zweite „Änderung“ an dem Artikel war. In der allerersten Fassung wurden Italiener noch als „parasitäre Lebensformen“ bezeichnet. Den Rest fand man wohl immer noch ganz in Ordnung, denn den ließ man erst mal stehen. Solange, bis die Wellen der Empörung in Italien hoch schlugen. Das heißt: Der öffentliche Friede zwischen Deutschen und Italienern wurde beträchtlich gestört.

Leider konnte ich das Dokument nur noch als Fax retten.

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Im Halbfinale gegen Deutschland war für die „Luigis“ übrigens keineswegs Feierabend. Vielmehr verloren die Deutschen 0:2, und Italien wurde im Endspiel gegen Frankreich Weltmeister. Tja, so ist er, der italienische Mann…