Orlando-Massaker: Ein Produkt der Ereignisindustrie?

Orlando, Florida, 12. Juni 2016: Im Schwulen-Nachtclub Pulse eröffnet ein einzelner Mann das Feuer, tötet 49 Menschen und verletzt 53 weitere. Insgesamt schießt er weit über 100-mal und richtet dabei ein nie dagewesenes Massaker an, bevor er selbst von der Polizei erschossen wird. Ein beachtliches Pensum für einen Einzelgänger, nicht wahr? Das könnte nicht zufällig eine neue Inszenierung gewesen sein, um endlich die Waffenrechte in den USA einzuschränken? Man wird ja wohl mal fragen dürfen, nachdem der Arbeitgeber des angeblichen Killers eng mit einem Krisendarstellerunternehmen zusammenarbeitet, das auch größere Katastrophen inszenieren kann – einschließlich Makeup, lebensechten Wunden und professionellen Filmaufnahmen …

Man hört den Motor eines schnellen Autos, dann ein Aufprallgeräusch. Ein Mann steigt geschockt aus seinem demolierten Fahrzeug und torkelt verwirrt über die Unfallstelle. Schockiert bleibt er vor einem am Boden liegenden Verletzten stehen. Nachdem er zunächst vor Schreck weggelaufen ist, kehrt er kurz darauf zu dem Unfallopfer zurück und dreht den Mann vom Bauch auf den Rücken. Dabei fällt sein Blick auf den blutigen Stumpf des linken Armes. Schreiend rennt er erneut davon. Merkwürdig nur, dass überall Kameramänner herumstehen, die den Akteur bei seiner Odyssee über die Unfallstelle auf Schritt und Tritt verfolgen. Die Erklärung: Wir wohnen einer Inszenierung von Crisis Cast bei, zu Deutsch etwa: »Krisenbesetzung«, einer Firma, die sich auf die Inszenierung von Katastrophen, Amokläufen und anderen Desastern spezialisiert hat. Zu Übungszwecken natürlich.

Ein neuer Zweig der Ereignisindustrie

Schon in früheren Artikeln und Büchern habe ich über die Geschäfte und die Aufführungen der Krisendarsteller berichtet, die angeblich zu Übungszwecken Katastrophen in Szene setzen. Inzwischen hat das Metier erhebliche Fortschritte gemacht, und zwar sowohl geschäftlich als auch »künstlerisch«.

Neben der klassischen Filmbranche scheint hier ein neuer Zweig der Ereignisindustrie zu entstehen, der große Teile unserer Realität inszeniert – jedenfalls große Teile der spektakulären Realität, also Unfälle, Desaster, Naturkatastrophen und natürlich auch Massaker. Kurz: Eine Katastrophe geschieht heutzutage nicht einfach, sondern wird produziert – und zwar bis ins kleinste Detail.

 

Die größte Polizeitruppe der Welt

Soso. Und so ein »Übungsszenario« kann nicht zufällig mal in unseren Nachrichten landen? Doch, meinen Kritiker: So etwas landet ständig in unseren Nachrichten. Zwar wissen wir nicht, ob speziell diese Firma auch CNN, Fox sowie ARD und ZDF beliefert. Und das wäre auch gar nicht nötig. Vielmehr würden die Krisendarsteller lediglich einen Auftrag ausführen – nämlich ein Ereignis zu inszenieren, zu filmen und das Ganze anschließend bei ihrem Auftraggeber abzuliefern. Was der damit machen würde, wäre schließlich seine Sache.

Im Fall von Orlando haben wir es immerhin mit dem durchaus merkwürdigen Zufall zu tun, dass der Arbeitgeber des angeblichen Killers Omar Mateen nachweislich mit der Krisendarstellerfirma Crisis Cast zusammenarbeitet. Bekanntlich war der mutmaßliche Schütze ja – Ironie der Geschichte – ausgerechnet bei einem Sicherheitsunternehmen angestellt! Und zwar nicht bei irgendeinem Sicherheitsunternehmen, sondern bei G4S, dem wohl weltgrößten Sicherheitskonzern mit 623 000 Mitarbeitern, der in 115 Ländern der Welt tätig ist. Oder sagen wir statt »Sicherheitskonzern«: bei der weltgrößten privaten Polizeitruppe. Schon längst ist ja da, wo Polizei draufsteht, in vielen Ländern nicht mehr Polizei drin, sondern G4S oder irgendein anderer Sicherheitsanbieter.

 

Killer aus dem Polizeimilieu

Weltweit werden Polizisten entlassen oder »outgesourced« und anschließend von der sogenannten Sicherheitsbranche eingestellt, wodurch es dort zu einem enormen Wachstum kommt – und bei den staatlichen Behörden zu einem Schrumpfungsprozess, versteht sich. In Großbritannien beispielsweise schmeißt G4S bereits einen großen Teil des Polizeibetriebs (siehe Welt Online, 24. Mai 2014). Das alles bedeutet, dass

  • der Arbeitgeber des Orlando-Killers, G4S, sehr viele ehemalige Polizisten beschäftigt,
  • der »Killer« quasi direkt aus dem Polizeimilieu stammte,
  • wahrscheinlich über beste Beziehungen zur Polizei und zu den Sicherheitsapparaten verfügte,
  • die staatlichen und privaten Polizeitruppen natürlich dringend »üben« müssen und
  • dringend Attentate und andere Katastrophen benötigen, um politische Zwecke zu erfüllen sowie ihr eigene Existenz und ihre eigenen Geschäfte zu rechtfertigen.

 

Keine Beweise für ein Massaker

Schon der frühere stellvertretende US-Finanzminister Paul Craig Roberts hat bei KOPP Online (16. Mai 2016) festgestellt, dass es überhaupt keine Beweise für ein echtes Massaker im Pulse Club, Orlando, gibt – aber jede Menge Ungereimtheiten. Zum Beispiel werden da Verletzte von Helfern in die falsche Richtung getragen, nämlich zurück zum Ort des Massakers. Ein anderer »Verletzter« wird einfach abgesetzt, nachdem das Grüppchen meint, aus dem Blickwinkel der Kamera verschwunden zu sein. Ein angeblicher Zeuge gibt eine äußerst bizarre tränenfreie Darbietung, bei der er sich immer wieder das Lachen verkneifen muss. Und, und, und. Bei aller Angeberei der Krisenindustrie könnte das Massaker von Orlando wohl die bisher lausigste Kriseninszenierung sein, die der Öffentlichkeit je präsentiert wurde.

 

Jeder Zweite ein Schauspieler?

»Das, was mir am meisten ins Auge fällt, ist die Tatsache, dass fast jede Schlüsselperson, die uns untergekommen ist, inklusive des Schützen selbst, etwas mit Schauspielerei oder Regie zu tun hatte«, heißt es bei Underground World News. Omar Mateen hatte vor Jahren in einer Dokumentation über die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko mitgewirkt. In Orlando hatten »45 Schlüsselpersonen« angeblich »in irgendeiner Weise mit Schauspielerei zu tun. Wir haben ebenfalls herausgefunden, dass G4S sich auf solche Amoktrainings spezialisiert hat. Sie helfen dabei, sie von Grund auf zu inszenieren – die exakte Situation, deren Zeuge wir wurden« (YouTube-Titel: CRISIS CAST: Specially Trained Role Play Actors and Film Makers, 17. Juni 2016).

 

Held oder Hochstapler?

Nicht, dass die Inszenierung des Orlando-Massakers damit positiv bewiesen wäre. Ob G4S und Crisis Cast das Orlando-Massaker wirklich »gefaked« haben, kann man bisher nicht definitiv beweisen. Schon eher wurde die Authentizität des Geschehens falsifiziert. Nach dem Massaker reichten die Medien beispielsweise auch einen jungen, dunkelhaarigen Mann namens Luis Burbano herum. Nachdem er die Schüsse im Pulse gehört habe, sei er durch die Tür eines Notausgangs geflüchtet, hinter der sich bereits etwa 20 Leute in einem engen Gang gedrängelt hätten.

Während der Schütze näher und näher gekommen sei, habe er – Burbano – die Tür zwischen dem Lokal und dem Ausgang zugehalten, damit die Leute nach draußen fliehen konnten. Anschließend sei er selbst gefolgt. Draußen habe er einem Mann den zerschossenen Arm abgebunden (Global News Online, 13. Juni 2016 u. a.). Eine schöne Geschichte. Das Problem ist nur, dass man einen Mann desselben Namens, Aussehens und Alters auch in der IMDB wiederfindet – der International Movie Database. Dort wird er als Schauspieler bezeichnet:

 

Luis Burbano als Orlando-Zeuge im TV und als Schauspieler in einer Filmdatenbank

Krisendarsteller wurden im Fernsehen schon bei den verschiedensten Katastrophen gesichtet, egal ob Schulmassaker oder Bombenanschlag. Denn das Schöne ist natürlich, dass eine solche Krise – allgemein formuliert – auf die politischen Bedürfnisse des Auftraggebers maßgeschneidert werden kann. Nach dem Motto: Die Realität ist einfach zu wichtig, um sie dem Zufall zu überlassen.

  • Sie wollen die Waffengesetze verschärfen? Wie wäre es mit einem kleinen Schulmassaker?
  • Sie wollen den Krieg der Kulturen anheizen? Wie wäre es mit einem Bombenanschlag durch »Islamisten«?
  • Sie wollen ein Tempolimit auf Autobahnen einführen? Wie wäre es mal mit einer schönen Massenkarambolage?
  • Ist Ihnen die Gesellschaft zu schwulenfeindlich? Dann inszenieren Sie ein Massaker in einem Schwulenclub.

 

Maßgeschneiderte Katastrophen

Natürlich will man diese Zusammenhänge nicht an die große Glocke hängen. Vertraulichkeit ist oberstes Gebot. »Manche der Aufgaben, die wir erfüllen, sind sensitiv«, gibt die Firma Crisis Cast zu. Aber: »Wir glauben an Loyalität und wir verstehen den Bedarf nach Vertraulichkeit.« Deshalb sollte man sich auch zusammensetzen und mal ganz in Ruhe darüber reden. »Wir freuen uns, Sie zu treffen und Sie selbst urteilen zu lassen, ob Sie uns und unseren speziell ausgebildeten Rollendarstellern und Filmemachern vertrauen …«, heißt es auf der Website.

Wobei ja die Frage ist, warum eigentlich die Wichtigkeit der Filmemacher immer wieder so betont wird. Zwar würde man eine groß angelegte Übung sicherlich auch auf Video dokumentieren – aber braucht es dafür wirklich professionelle Kameramänner und Regisseure? Der moderne Politiker dagegen kommt ohne maßgeschneiderte Katastrophen eigentlich gar nicht mehr aus. Und gäbe es nicht mit schöner Regelmäßigkeit überaus passende Desaster, müsste man sie glatt erfinden – oder nicht? Aber das ist natürlich alles nur etwas für Aluhutträger und andere »Verschwörungstheoretiker« …

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