Neue ZDF-Erkenntnis: Mondoberfläche ist hart wie Beton und weich wie ein Golfrasen …

Hart wie Beton, aber gleichzeitig weich wie ein Golfrasen? Am 3. Juli 2016 versuchte das ZDF wieder einmal, angebliche »Verschwörungstheorien« zu widerlegen, zum Beispiel die These von der gefälschten Mondlandung. Glaubt man dieser neuen ZDF-Dokumentation, kann ein ausgewachsenes Raketentriebwerk zwar kein Loch in den Mondboden graben – eine simple Fahnenstange aber schon …

Wer mit dieser Logik nicht zurechtkommt, befindet sich wohl noch nicht im richtigen Geisteszustand, eine öffentlich-rechtliche »Dokumentation« so richtig zu genießen. Demnach hinterließ die Mondlandefähre zwar keinen Krater im Boden, die Astronauten aber konnten ohne Weiteres eine dünne Fahnenstange hineinstecken.

Beim Fernsehen werden ja bekanntlich nicht nur die Bildschirme immer flacher, sondern auch die Inhalte. Mancher Film kommt inzwischen geradezu papierdünn daher. Oder wie man früher sagte: »fadenscheinig«.

Einen Meilenstein in dieser Richtung hat die sogenannte Dokumentation Geheimbünde – Die Masken der Verschwörer aus der Reihe Terra X vom 3. Juli 2016 gesetzt. Nach dem Motto: Viel versprechen – nichts halten. Geheimbünde sollen ja überall ihre Finger im Spiel haben, beginnt der Streifen. Zahllose Verschwörungstheorien ranken sich um diese geheimen Vereine, behauptet das ZDF und verspricht aufzuklären: »Was aber daran ist wahr und was ist reine Fiktion, erschaffen von Erfolgsautoren wie Dan Brown? Wer mehr über die geheime Parallelwelt der geheimen Bruderschaften und den Wahrheitsgehalt von Verschwörungstheorien erfahren will, braucht gute Verbündete.«

 

Ab in die Lügenwaschmaschine …

Thema der Dokumentation sind vier »Verschwörungstheorien«, wobei dieser tendenziöse und diffamierende Begriff weder hergeleitet noch irgendwie definiert wird. Vor allem geht es um den 11. September 2001, die angebliche bemannte Mondlandung und die geheimnisvolle Bruderschaft der Nachfahren Christi, die Prieuré de Sion. Nachdem das Anfangsbrimborium des Terra X-Trailers und die mysteriöse Freimaurersymbolik des Intros vorbei sind, findet man schnell heraus: Bei dem 45-Minuten-Stück handelt es sich um den üblichen Reparaturbetrieb.

Wie ich schon früher öfters festgestellt habe, benötigen die Lügen des Mainstreams von Zeit zu Zeit eine gewisse »Wartung«. Da Lügen nun einmal kurze Beine haben, muss man ihnen von Zeit zu Zeit wieder aufhelfen. Deshalb werden wir mit schöner Regelmäßigkeit mit immer neuen Dokumentationen über das Kennedy-Attentat, die Mondlandung, den 11. September und andere tatsächliche Verschwörungen behelligt. Und zwar immer nach demselben Muster: Die offiziellen Versionen über den 11. September, die Mondlandung und andere Verschwörungen werden in die Lügenwaschmaschine gelegt und einmal kräftig durchgespült, um sie dann blütenweiß wieder auszuspucken. Getreu dem Motto: Jawohl, das ist alles ganz gewisslich wahr, liebe Kinder.

 

Wahrheiten vom »Juniorprofessor«

Als Waschfrauen präsentieren sich dabei scheinbar honorige Persönlichkeiten, am besten mit Professorentitel, die all die »Verschwörungstheorien« milde lächelnd abschlägig bescheiden: Nein, an diesen Zweifeln ist ganz sicher nichts dran. Dass die Herren Professoren meistens in Staatsdiensten stehen, also staatlich bezahlte »Experten« sind, wird natürlich nicht extra erwähnt. Die meisten dieser Experten sind selber dubios. So zum Beispiel Professor Marian Füssel, der quasi durch die Dokumentation führt. Zu diesem Zweck darf er mit dem »staatlichen Reisebüro« des ZDF zu den Schauplätzen der angeblichen Verschwörungen reisen und bei jedem Thema auch ein bis zwei O-Töne ablassen.

Was das Publikum nicht erfährt: Der 1973 geborene Füssel ist gar kein »richtiger Professor«, sondern nur ein »Juniorprofessor«. Dieser akademische Titel genießt in der Wissenschaftswelt nicht den besten Ruf, da man ihn nämlich ohne Habilitation quasi »nachgeworfen« bekommt und sich trotzdem ganz normal »Professor« nennen darf. Der Juniorprofessor wurde im Rahmen des deutschen Bildungsabbaus für angeblich besonders begabte junge Akademiker geschaffen, um ihnen schnell und unkompliziert einen Professorentitel zuzuschanzen.

Oder nehmen wir Professor Wolfgang Benz vom Berliner Zentrum für Antisemitismusforschung (ZfA), der ebenfalls in dem Film zu Wort kam. Der »Wissenschaftler« musste gegenüber dem Autor dieser Zeilen 2007 eine Unterlassungserklärung unterzeichnen und außerdem ein Schmerzensgeld zahlen, weil die wissenschaftlichen Werke seines Instituts bisweilen doch arg zu wünschen übrig lassen. So hatte mich seine »Forschungseinrichtung« 2007 ohne jede Grundlage in die Nähe von antisemitischen Verschwörungstheoretikern zum 11. September 2001 gerückt.

 

Mein Gott, Walter!

Oder nehmen wir Professor Ulrich Walter, der mitten aus dem Raumfahrtestablishment stammt und dort auch heute noch einen guten Ruf und ein gutes Gehalt genießt. Er durfte in der Terra X-Folge die »Verschwörungstheorien« über die Mondlandung »widerlegen«. Was der Zuschauer auch hier nicht erfährt: Die Raumfahrtwelt ist eine kleine, verschworene Gemeinschaft, in der jeder jeden kennt und die mit Wissenschaft relativ wenig, mit Geld und Forschungsaufträgen aber sehr viel zu tun hat. Als Mondskeptiker könnte Walter seinen Lehrstuhl für Raumfahrttechnik an der TU München sicher nicht behalten. Ein vertrauenswürdiger Experte ist er also ebenfalls nicht – und ein »unabhängiger« schon gar nicht. 1993 war Walter mit einer deutschen Spacelab-Mission in die Erdumlaufbahn gehüpft und verteidigt nun vor aller Welt den Mondschwindel.

In der Terra X-Dokumentation hat er sich dafür ausgerechnet den schwächsten Gegner herausgesucht, nämlich den inzwischen verstorbenen amerikanischen Mondskeptiker Bill Kaysing, dessen Argumente heute teilweise überholt sind. Kaysing hatte zwar den richtigen Riecher, aber mitunter die schwächsten Einwände gegen den amerikanischen Mondschwindel ‒ die Walter im Rahmen der Dokumentation denn auch genüsslich zerlegt.

Zum Beispiel die Frage, warum man auf den Mondbildern eigentlich keine Sterne sieht. Antwort: Natürlich weil die Kamerablende auf den hellen Mondboden eingestellt gewesen wäre und somit das schwache Sternenlicht nicht hätte einfangen können. Die Widersprüche der eigenen Beweisführung kommen bei Professor Walter allerdings nicht zur Sprache. So gebe es unter der Mondlandefähre beispielsweise keinen Triebwerkskrater, weil der Mondboden eben sehr fest sei, versichert er ‒ um kurz darauf darzulegen, dass die Astronauten problemlos eine dünne Fahnenstange in den Mondboden stecken konnten.

 

Wie kommen Insekten ins Mondgestein?

Da Walter die wirklich stichhaltigen Argumente gegen die bemannte Mondlandung fein säuberlich umschifft, darf man wohl annehmen, dass er diese eben nicht widerlegen kann. Zum Beispiel die Frage, wie die Astronauten die harte Weltraumstrahlung, speziell in den Strahlengürteln der Erde, überleben konnten. Oder die Frage, warum sich die aufgezeichneten Strahlenwerte der Mondmissionen eigentlich nicht von Orbitmissionen unterschieden. Oder die Frage, wie eigentlich irdischer Müll und Insektenreste in das gesammelte Mondgestein gelangen konnten (siehe auch Gerhard Wisnewski: Lügen im Weltraum, Rottenburg 2010).

Dennoch ist es äußerst wichtig, solche Dokumentationen des Staatsfernsehens zu beobachten und zu analysieren, geben sie doch die momentane Haltung des Staates zu einer Reihe von Fragen oder zu einem bestimmten Sachverhalt wieder. Man erfährt, welche Lügen und Geheimnisse der Staat weiter bewahren will und welche er vielleicht langsam und Stück für Stück fallen lassen möchte (nämlich gar keine). Man erfährt auch, welche Themen der Staat als wichtig genug erachtet, um sie zu behandeln, zu beschützen und zu bewahren. Schließlich kann es auch gewinnbringend sein, hypothetisch jeweils das Gegenteil dessen anzunehmen, was in diesen Propagandastücken behauptet wird. Doch Vorsicht: Die Speise ist mitunter vergiftet! So behandelt der Film auch die berüchtigten »Protokolle der Weisen von Zion«. Wer die freilich für echt hält (anders als der Film), ist schon in die Antisemitismusfalle getappt …