GEHEIM: Will Bush Hugo Chavez beseitigen lassen?

Politik Von Gerhard Wisnewski

Seit vielen Jahren wartet das Magazin GEHEIM mit brisanten Enthüllungen auf. Wußten Sie beispielsweise, daß Willy Brandt als CIA-Agent verdächtigt wird? Wollten Sie schon immer mal die Namen von CIA-Agenten in Deutschland und dem Rest der Welt wissen? Oder wie Monitor in das Fahrwasser von Spiegel TV geriet? Dann ist GEHEIM das Richtige für Sie. Hier zwei Leseproben aus der neuen Nummer 3/2006:

Der Teufel nahm an der UN-Hauptversammlung in New York teil, indem er sich in der Gestalt von US-Präsident George W. Bush zeigte und so weiten Teilen der Menschheit großes Unheil androhte, wenn sie sich nicht seinem Willen beugten. Den Part des Teufelsaustreibers übernahm der venezolanische Präsident Hugo Chávez. Bevor der wortgewaltige Bolivianer zur verbalen Teufelsaustreibung ansetzte, bekreuzigte er sich. Die im Internet downloadbare Rede hatte es in sich, aber sie wird nicht ausreichen, um die Kriegsverbrecher im Weißen Haus in ihre irdischen Schranken, geschweige denn in die ewige Verdammnis zu weisen. Das Gegenteil ist leider der Fall. Der „Teufel“ George W. ließ Ende August in der CIA einen „Mission Manager“ für Kuba und Venezuela ernennen, der dort Regierungswechsel im Sinne des diabolischen Oncle Sam organisieren soll. Bushs Dämon gebührt daher die Ehre, den Part des Agenten des Quartals zu übernehmen.

Kurz vor Redaktionsschluss erreichte uns noch eine Analyse vom Chávez-Berater Heinz Dieterich. Der Mitvordenker des Sozialismus des 21. Jahrhunderts warnt vor der Möglichkeit, dass das Weiße Haus nach dem Auftritt des Venezolaners dessen Ermordung konkret angehen könnte. Anstelle eines Attentats hält er den Giftmord für die möglichste aller Mordvarianten und verweist dabei auf den Tod von Yassir Arafat. Ein weiterer Gefahrenpunkt ist nach Ansicht von Dieterich, dass Chávez an der Heimatfront über keine geschlossenen Organisationen verfügt, so wie das in Kuba der Fall ist. Die Kräfte, die die bolivarische Revolution stützen und notfalls schützen sollen, seien im Moment noch sehr zersplittert.
Das könnte sich als Achillesferse der Revolution erweisen. Diese zu schützen, sei aber lebensnotwendig, bevor man sich in die Schlacht mit dem größten Imperium der Gegenwart stürze, meint Dieterich. Zwecks praktischer Unterstützung des Exorzisten aus Venezuela veröffentlicht GEHEIM die Namen von CIA-Agenten in Venezuela, die an der dortigen Botschaft unter diplomatischer Tarnung operieren. Die Liste ist topaktuell!

J. Patrick Maher: Der „Mission
Manager“

Im August 2006 ernannte John Negroponte, der oberste Koordinator der US-Geheimdienste, einen sogenannten „Mission Manager“ des Auslandsgheimdienstes CIA für Venezuela und Cuba. Bisher war nur Nordkorea und Iran soviel Aufmerksamkeit zuteil geworden. Den neugeschaffenen Posten besetzt J. Patrick Maher, der schon seit 32 Jahren bei der CIA dient und Lateinamerika- Spezialist ist. Seine Aufgabe lautet, die politischen Entscheidungsträger
in Washington jederzeit mit richtigen Informationen zu versorgen. Dazu hat Maher das Recht, Informationen aus allen US-Geheimdiensten zusammenzutragen.
Sein Ziel sei es, so Negroponte, „die Entwicklung von Strategien abzusichern.“ Derartige Anstrengungen seien heutzutage höchst wichtig, erklärte der Boss aller US-Spione, „da die politischen Entscheidungsträger sich zunehmend auf die Herausforderungen konzentrieren, die Cuba und Venezuela für die US-amerikanische Außenpolitik darstellen.“
Das strategische Endziel der von Negroponte angeordneten Geheimdienstoperationen ist der Regimewechsel in den beiden lateinamerikanischen
Ländern. Bereits im Frühjahr 2005 hatte der
damalige CIA-Chef Porter J. Goss prophezeit, daß Venezuela ein „potentieller Raum für Instabilität“ sein werde. Das Land befindet sich im Wahlkampf.
Am 3. Dezember werden die Venezolaner ihren Präsidenten wählen und der wird wieder Hugo Chávez heißen, falls er dann noch leben sollte. Im April
2002 überstand er den von den USA und Spanien unterstützten Putschversuch und im Winter 2002/2003 die Sabotageaktion gegen die venezolanische Erdölindustrie, aber die Gefahr
hat seitdem keineswegs abgenommen, sondern sie ist gestiegen. Die Publizistin Eva Golinger, eine Expertin, was die CIA-Aktivitäten gegen Chávez betrifft, sagt: „Seit 2005 hat die CIA ihr
Personal in Venezuela um 50 Prozent aufgestockt.“
Chávez nahm die Ernennung des „Mission Managers“ zum Anlaß, um auf einer Wahlkampfveranstaltung an
die Ausweisung von vier US-Spionen zu erinnern. Ohne weitere Einzelheiten zu nennen, erwähnte er die Festnahme einer mutmaßlichen CIAAgentin,
die im Bundesstaat Valencia Anlagen der Erdölindustrie fotographiert
hatte. Im Februar verwies er den US-Militärattaché und einen seinen
Mitarbeiter des Landes, als bewiesen war, daß sie versucht hatten, Angehörige der venezolanischen Streitkräfte zu rekrutieren. Chávez warnte
erneut vor einer möglichen US-Invasion und forderte: „Yankees go home!“
In der ihm eigenen Art, seine Gegner auch mal durch den Kakao zu ziehen,
klärte er das Geheimnis um den ersten Vornamen von Maher auf: das J. könne nur für Jack stehen, wie „Jack the Ripper“, erklärte Chávez.

INGO NIEBEL