Begehen USA Terroranschläge im Iran?

Teheraner Behörden beschuldigen die USA, verdeckte Terroranschläge im Iran durchzuführen. Propaganda? Vielleicht. Dummerweise wurde aber genau dies von einem amerikanischen Ex-General empfohlen.

 

 

Berühmt: die Gärten von Schiraz

Man schrieb den 12. April 2008, als sich in einer Moschee in Schiraz (Südiran) eine verheerende Explosion ereignete, bei der 14 Menschen starben und über 200 verletzt wurden. Die etwa 900 Kilometer südlich von Teheran gelegene Stadt ist bei ausländischen Touristen wegen ihrer berühmten Gärten und der Nähe zu historischen Stätten aus der Zeit der altpersischen Dynastie der Achämeniden beliebt.

Niemand nahm besondere Notiz davon, als iranische Behörden die USA, Großbritannien und Israel beschuldigten, hinter dem Bombenanschlag zu stecken. Ein zwischendurch vermuteter Unfall mit Militärmunition wurde mittlerweile ausgeschlossen: Im Gefolge des Scheiterns »der Politik der amerikanischen Potentaten bei ihren Verschwörungen« rund um den Iran, so das iranische Informationsministerium laut einem iranischen Radiosender, »unterstützte die amerikanische Geheimdienstorganisation ein Terrornetz finanziell und belieferte es mit Waffen zu inhumanen Aktionen in Iran«.

»Aufgrund eindeutiger und unwiderlegbarer Dokumente war ein  terroristisches Netz an der Explosion im religiösen Zentrum Seyyed-ol-Schohada in Schiraz im Südiran beteiligt«, wurde ein Beamter des Außenministeriums zitiert: »Dieses terroristische Netz beabsichtigt weitere terroristische Aktionen in Iran. Es wird von einer in den USA ansässigen konterrevolutionäre Gruppe geführt und unterstützt.«

Laut IRIB (Islamic Republic of Iran Broadcasting) habe der Sprecher der iranischen Justizbehörde, Ali Reza Dschamschidi, mitgeteilt, die Urheber des Bombenanschlags in der südiranischen Stadt Schiraz hätten »ihre Abhängigkeit von den USA und England eingeräumt«. »Angesichts der Geständnisse von 12 festgenommenen Haupturhebern ist die Beteiligung der USA und Englands an diesem terroristischen Anschlag vollkommen transparent«, habe Dschamschidi vor Reportern gesagt.  Bei den festgenommenen Personen seien Waffen, Munition, Sprengstoff und Blausäure entdeckt worden.

 

Empfahl Terroranschläge

im Iran: Ex-General und

Rüstungslobbyist

Thomas McInerney

 

Nun könnte man das als Verschwörungstheorie und Propaganda abtun, wenn da nicht der amerikanische Ex-General Thomas McInerney wäre. http://www.911video.de/ex/node/220508.htm“ target=“_blank“>In einer Nachrichtensendung des Propagandasenders Fow News plauderte er aus dem Nähkästchen. Als Vergeltung für angeblich vom Iran gesteuerte Terroranschläge im Irak forderte er verdeckte Terroranschläge im Iran.

Für jeden Sprengkörper, der explodiert »und Amerikaner tötet, sollten zwei davon im Iran explodieren. Keine Fragen werden gestellt. Die Leute müssen nicht wissen, wie es gemacht wurde. Es ist eine verdeckte Operation. Sie werden zum unglücklichsten Land der Welt werden.«

Das wäre in jeder Beziehung illegal. Denn ob und wie der Iran wirklich im Irak gegen Amerikaner vorgeht, ist durchaus umstritten. Ein verdeckter Angriff auf den Iran wäre daher ein Kriegsverbrechen, insbesondere, wenn es sich um verdeckte Angriffe auf Zivilisten handeln sollte. Denn während es sich bei im Irak getöteten »Amerikanern« mit hoher Wahrscheinlichkeit um Militärpersonal oder Söldner handelt, hat McInerney seine Terrorpläne keineswegs auf iranisches Militär eingegrenzt.

Nun mag der General zwar pensioniert sein; unbedeutend ist er deshalb noch lange nicht. Zum einen gehört er zum führenden Propagandapersonal von Fox News. Seit 2002 erschien er über 120 Mal auf dem Sender. Zum anderen sitzt McInerney im Aufsichtsrat von Rüstungsfirmen, deren Geschäft möglicherweise um so besser floriert, je mehr Kriege die USA führen.

So empfahl McInerney schon im April 2006 auf Fox News, »heute einen Angriff zu entwerfen, der den Iran sehr schnell niederwirft«. An kurzen Kriegen  ist die Rüstungsindustrie allerdings überhaupt nicht interessiert. Je verfahrener die Situation ist und je länger sie dauert, um so mehr Steuergelder werden in die Kassen der Rüstungsfirmen umgeleitet. Und die können den Hals nicht voll genug kriegen. So war McInerney schon ein entschiedener Befürworter des Krieges gegen den Irak, der nach seiner Aussage weniger als 42 Tage dauern würde. Von wegen:  Mittlerweile verdient der militärisch-industrielle Komplex schon fünf Jahre daran. An einer Lösung ist im amerikanischen Militär kein Mensch interessiert – schon wegen der überall vorhandenen Verflechtungen mit der Waffenindustrie. Vielmehr hat man bereits Appetit auf die nächste Bonanza: den Iran.