Letztes Aufgebot: Münchner Behörden laden Tote zur Impfung ein

Gute Nachrichten für Herrn F. aus München: „Am 27.12.2020 wurde deutschlandweit mit dem Impfen gegen das neuartige Coronavirus begonnen  – auch in der Landeshauptstadt München. Im Folgenden wollen wir Sie bereits jetzt über das weitere Vorgehen bei den Impfungen informieren“, heißt es in einem Brief des Münchner Gesundheitsreferats vom 30. Dezember 2020. Na, bitte. Aber gleich kommt der Dämpfer: „Da zu Beginn der Impfstoff nicht in der Menge verfügbar ist, um gleichzeitig alle Menschen einer Prioritätsgruppe zu impfen, möchten wir sie um etwas Geduld bitten.“ Puh – na, das ist dann doch beunruhigend. Aber: „Da Sie zur höchsten Prioritätsgruppe gehören, müssen Sie nicht befürchten, dass wir Sie vergessen. Wenn es soweit ist, werden wir Ihnen wieder einen Brief schreiben. Darin steht dann, wie Sie einen Termin vereinbaren können. Zu diesem Zweck richten wir bis dahin eine eigene Telefonhotline zur Terminvereinbarung ein. Gleichzeitig wird auch die Möglichkeit bestehen, sich über das Internet anzumelden.“

Sehr fürsorglich, das. Das heißt, um die Geduld des Herrn F. muss man sich keine Sorgen machen. Er hat nämlich ewig Zeit. Und schlimmer als jetzt schon kann es für ihn auch nicht mehr werden. Nur den Anruf über die Telefonhotline wird er wohl nicht tätigen können, und auch die Anmeldung übers Internet wird ihm wahrscheinlich schwer fallen. Denn Herr F. ist leider umgezogen – auf den Friedhof.  Nein, er ist nicht an „Covid“ gestorben, denn zum Zeitpunkt seines Todes vor über fünf Jahren war davon noch gar nicht die Rede.

Egal, das Münchner Gesundheitsreferat will jeden impfen, der bei drei noch nicht auf dem Baum ist. Und selbst jeden, der sich die Radieschen seit geraumer Zeit von unten beguckt. Irgendwie muss man das Gebräu ja an den Mann bringen. Auch, wenn er tot ist. Denn die Impfung gilt schließlich als sicher, erklärt die Münchner Behörde. Nur gerade stehen will dafür niemand: Auf dem Schreiben gibt es keinen Namen, keine Unterschrift, keine Abteilung, keine Telefonnummer – nichts, was den verantwortlichen Beamten identifizieren könnte. Genau genommen ist es ein anonymer Brief. Als Absender steht nur „Gesundheitsreferat“ drauf. Macht nichts: Nebenwirkungen sind bei Leichen schließlich selten. Und wenn in den USA Tote sogar wählen können, warum sollte man sie dann nicht gegen Covid impfen können? Na, eben! Tote werden einfach massiv unterschätzt – um nicht zu sagen: diskriminiert. Und das geht im politisch korrekten Deutschland schließlich gar nicht. Inklusion ist angesagt: keiner darf benachteiligt werden. Der Tod ist nun mal keine Ausrede für irgendwas. Was wir brauchen, ist die barrierefreie Impfung, tot oder lebendig!  Wenn, dann müsste Herr F. schon ein Attest vorzeigen, aber bitte kein Gefälligkeitsattest! Sondern es muss schon die genaue Diagnose beinhalten und warum diese Herrn F. daran hindern sollte, zur Impfung zu erscheinen. Und wenn nicht, wird er eben abgeholt. Und sein Arzt genauso.

PDFs:

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Dabei ist das kein Witz. Denn es ist ja die Frage: Wenn die Politik keine Realität anerkennt, sondern die Wirklichkeit hartnäckig ausblendet – wird sie dann wenigstens den Tod als Realität zur Kenntnis nehmen? Oder wird sie auch diese letzte Grenze wegschwurbeln? Mein Vorschlag: Einfach mal Herrn Drosten fragen. Und Herrn Lauterbach. Man darf gespannt sein. Ich würde annehmen: Die Pandemie auf den Friedhöfen wurde bisher gewaltig unterschätzt. Wahrscheinlich sind die Gottesäcker die reinsten Hotspots! Wir brauchen unbedingt Quarantäne sowie Ein- und Ausreiseverbote: Keine Leiche darf sich weiter als 15 Kilometer von ihrer Grabstätte entfernen, insbesondere nicht nach 21 Uhr. Wieso „absurd“? Absurditäten waren doch bisher auch kein Argument gegen ihre Durchführung.  Und diese Absurdität soll nun einfach links liegen gelassen werden? Nichts da: Ich fordere Gleichberechtigung für Idiotien aller Art! Fachleute dafür gibts schließlich zu Hauf. Söder, übernehmen Sie.

Aufmacherbild: Dr Korom